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Gemüsebau durch fehlenden Pflanzenschutz gefährdet

Vorstand der Bundesfachgruppe Gemüsebau tagte am 5. Februar 2019 in Berlin

(ZVG/BfG) Schwerpunkte der Vorstandssitzung der Bundesfachgruppe Gemüsebau (BfG) im Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) und im Bundesauschuss für Obst und Gemüse (BOG) am 5. Februar 2019 in Berlin waren das Thema „Neues bei den Lückenindikationen in Gemüsekulturen: Von A(ntragsstau) bis V(erbundvorhaben)“ sowie die Forderung nach bilateralen Abkommen mit Drittstaaten zur Beschaffung von Saisonarbeitskräften.

Dr. Franziska Waldow, Julius-Kühn-Institut (JKI) zeigte den Vorstandsmitgliedern der Fachgruppe Gemüsebau den aktuellen und speziellen Bearbeitungsstand der zahlreichen gemüsebaulichen Anwendungsgebiete auf. Der Abbau des Bearbeitungsstaus in den Zulassungsbehörden erfolgt kontinuierlich. Viele Anträge müssen jedoch noch bearbeitet werden.

Die Mitglieder des Vorstandes der Fachgruppe Gemüsebau sehen den kontrollierten Integrierten Anbau von Gemüse gefährdet. Wichtige Wirkstoffe zur Bekämpfung von Schaderregern fehlen, ohne dass es Ersatzwirkstoffe geben wird. Auch im biologischen Anbau fehlen Wirkstoffe. „Im Nationalen Aktionsplan ist festgeschrieben, dass bis 2023 in 80 Prozent aller relevanten Anwendungsgebiete mindestens drei Wirkstoffgruppen zur Verfügung stehen sollen“, betonte der BfG-Vorsitzende Christian Ufen. Die Einhaltung der Vermarktungsnormen muss auch zukünftig bei allen deutschen Gemüseprodukten gewährleistet sein, forderten die Präsidenten und Vorsitzenden der 27 regionalen Gemüsebauorganisationen in Deutschland einstimmig.

Gleichzeitig steht der Gemüsebau vor der Herausforderung, ausreichend motivierte Saisonarbeitskräfte zu beschaffen. Die Vorstandsmitglieder setzen sich für bilaterale Abkommen mit Drittstaaten ein. Unmittelbarer Handlungsbedarf sei geboten, betonten sie übereinstimmend. Denn schon in der vergangenen Saison gab es erhebliche Engpässe.

Großes Potenzial sieht der Vorstand der Fachgruppe Gemüsebau, durch eine verstärkte Pressearbeit das Image des deutschen Gemüseerzeugers in der Öffentlichkeit zu erhöhen. „Dem Verbraucher soll die Fachkompetenz des Gemüsegärtners vermittelt werden. Das Vertrauen in unsere Gemüseerzeuger mit saisonalen, heimischen Produkten könne gesteigert werden, indem der Gemüseanbau mit all seinen Schwierigkeiten erklärt wird“, betonte Christian Ufen. „Der schonende Umgang mit dem Boden, der Einsatz wassersparender Techniken, die umweltschonenden Anbauverfahren, der Einsatz von Nützlingen und vieles mehr könne und müsse direkt für die Verbraucherseite thematisiert werden“. Die Bundesfachgruppe Gemüsebau wird zu den Themen mehrere Presseaussendungen über das Grüne Medienhaus erstellen und versenden lassen.

Weitere Themen der Vorstandssitzung waren der Betriebsvergleich 4.0, der durch die neue Online-Version jedem Betrieb eine schnelle, anonyme, gebührenfreie und realistische betriebswirtschaftliche Einschätzung seines Unternehmens im Vergleich zu Mitwettbewerbern ermöglicht sowie die Ergebnisse der Verbandsarbeit der ZVG-Ausschüsse Recht und Steuern, Umweltfragen und Bildungspolitik und Berufsbildung, in denen die Vorstandsmitglieder der Fachgruppe Gemüsebau aktiv sind.

Foto: BfG/ Winkhoff
Rechtsanwältin und stellv. ZVG-Generalsekretärin Romana Hoffmann (2. v. l.) erläuterte den Vorstandsmitgliedern der Bundesfachgruppe Gemüsebau den Sachstand zur möglichen Drittstaatenregelung in Bezug auf Erntehelfer.

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