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CIOPORA Deutschland mahnt starken Sortenschutz an

Fachgespräch mit BMEL-MinDir Dr. Rainer Gießübel

(ZVG/CIOPORA) CIOPORA Deutschland e. V. plädiert für größere Mindestabstände zwischen Sorten („Minimal Distance“) und eine Anpassung der Erläuterungen zu den „im Wesentlichen abgeleiteten Sorten“ (EDV). Beim jährlichen Treffen von Vorstand und Geschäftsführung von CIOPORA Deutschland e. V. mit MinDir Dr. Rainer Gießübel vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) am 1. Juli 2019 in Berlin machte die Züchtergemeinschaft auf die Herausforderungen der deutschen Pflanzenzüchter aufmerksam.

Pflanzenzüchtung ist ein wichtiger Motor gartenbaulicher Innovationen. Nur mit zukunftssicheren Pflanzen kann der Gartenbau seine Wirtschaftskraft erhalten. Für CIOPORA Deutschland ist die Sicherung des geistigen Eigentums an Sorten dabei das Kernanliegen. Aber auch Themen wie neue Züchtungstechniken oder die Sicherung der Ausbildung des Züchternachwuchses standen im Fokus des Gespräches.

„Unsere Branche kämpft für eine stärkere Wertschätzung unserer Produkte. Für uns Züchter bedeutet das konkret, dass sich rein wirtschaftlich gesehen unsere Investitionen in jahrelange Züchtungsprozesse lohnen müssen. Wenn die Abstände zwischen Sorten immer kleiner werden und sie am Markt kaum mehr unterscheidbar sind, wird der Sortenschutz zunehmend wertloser“, erklärt der Vorsitzende von CIOPORA Deutschland, Andreas Kientzler.

Mit dem EuGH-Urteil vom 25. Juli 2018 zur Einordnung neuer Mutageneseverfahren werden neue Züchtungstechniken mit der klassischen Gentechnik gleichgesetzt. Diese Verfahren sind damit, trotz ihres großen Potentials im Bereich der Ressourcenschonung, für Gartenbau und Landwirtschaft innerhalb Europas kaum anwendbar. Vor dem Hintergrund der daraus entstehenden Wettbewerbsnachteile für deutsche Züchter fordert CIOPORA, den europäischen Rechtsrahmen anzupassen. Das europäische Gentechnikrecht muss sich an wissenschaftlichen Grundsätzen orientieren und darf unsere international tätigen Betriebe nicht in Rechtsunsicherheit bringen. Auch das BMEL versicherte, dass auf EU-Ebene daran gearbeitet werde, die rechtliche Situation zugunsten der Züchter zu klären.

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