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Mehr Torfersatzstoffe in Staudengärtnereien verwendet

BdS-Wintertagung per Videokonferenz

(ZVG/BdS) „Wir Staudengärtner haben schon lange einen hohen Anteil von Torfersatzstoffen im Substrat eingesetzt. Die Herausforderung, bis 2030 den Torfanteil um mindestens 30 Prozent zu verringern, nehmen wir an“, stellt Michael Moll, Vorsitzender des Bundes deutscher Staudengärtner (BdS) im Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) bei der BdS-Wintertagung per Videokonferenz am 10. Februar 2022 fest.

Die positiven Versuchsergebnisse der Zierpflanzenbau-Testbetriebe im TerZ-Verbund, die Katja Arndt, Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Hannover-Ahlem, vorstellte, gaben den über 50 Teilnehmern aber Zuversicht. Zudem berichtete BdS-Vorstandsmitglied Christoph Hokema, der mit Fehrle-Stauden an dem Projekt ebenfalls beteiligt war, Positives über seine Versuchsreihe mit Echinacea purpurea, Omphalodes, Lavandula und Festuca. Durch eine bessere Drainierung zeigten sich teilweise bessere Wurzelbilder, die Moosbildung nahm hingegen ab. Hokema wird in dieser Saison im gesamten Betrieb sein Substrat von 55 Prozent Torfanteil auf lediglich 30 Prozent Torfanteil umstellen. Dies wird einen genauen Blick auf die sehr unterschiedlichen Kulturen wie auch auf die Kostenstrukturen erfordern. Er riet den Kollegen, zuerst betriebseigene Erfahrungen vor einer Substrat-Umstellung zu sammeln.

Den ökologischen Nutzen einer Anpflanzung von Stauden verdeutlichte Axel Heinrich von der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften anhand des Projektes der Hochstaudenfluren am Züricher Turbinenplatz. Der Klimawandel bringt neben Hitze auch kurzzeitige Extreme wie Überschwemmungen mit sich. Hohe Niederschlagsmengen langsam in Städten selbst versickern zu lassen, kann Überschwemmungen verhindern, die Metropolen abkühlen und eine ökologische Bereicherung sein. Heinrich zeigte eine Auswahl von Stauden, die geeignet sind, lange Trockenphasen mit punktuellen Überflutungen über 24 Stunden zu überstehen. Bereits nach einem Jahr deckten sie die Fläche komplett ab und zeigen nach 8 Jahren Versuchszeitraum eine konstante, über den Jahresverlauf hinweg schmückende und pflegeleichte Stauden- und Geophytengemeinschaft.

Schäden durch den Klimawandel, sowohl durch Wetterereignisse als auch durch Quarantäneschädlinge, gefährden auch Staudengärtnereien. Auf Initiative des BdS hatte die Gartenbau-Versicherung eine Mehrgefahrenversicherungslösung für Staudengärtner entworfen, denn bisher wurde hauptsächlich der Blühwareverkauf in der Konzeption berücksichtigt. Vorstandsmitglied Christian Senft stellte den neuen Ansatz vor, der mit einem hohen Selbstbehalt hauptsächlich der Existenzsicherung dient. Für den BdS deckt diese Variante die Lebenswirklichkeit gut ab und bildet für Gespräche mit der Hausbank eine geeignete Verhandlungsbasis.

Foto: privat
Referentin Katja Arndt
Foto: privat
Referent Axel Heinrich
Foto: Gartenbau-Versicherung
Referent Christian Senft
Foto: Klaus Bongartz
Die Substrate seiner Staudengärtnerei hatte Christoph Hokema schon seit Jahren auf einen Torfanteil von 55 Prozent reduziert. Durch die guten Ergebnisse bei den TerZ-Versuchen wird er nun seinen kompletten Bestand auf 30 Prozent Torfanteil reduzieren.
Foto: Axel Heinrich
Versickerungsmulden mit Stauden sind auch für städtische Plätze repräsentative Schmuckstücke. Hier setzt Euphorbia palustris den Hauptakzent im Beet.

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