(ZVG) Themen zur nachhaltigen Torfnutzung bestimmten den Austausch der AG Blumen und Pflanzen des europäischen Dachverbandes Copa-Cogeca während ihrer Sommertagung vom 28. bis 30. Juni 2023 rund um Riga.
Dass die Verwendung und der Abbau von Torf nicht nur in schwarz und weiß eingeteilt werden kann, wurde an einem der wichtigsten Torfstandorte Europas intensiv diskutiert. In Lettland sind 10% des Landes Torfflächen. Für den Torfabbau werden lediglich 4% der Torfflächen genutzt. Jedes Jahr wächst mehr Torf nach als abgebaut wird. Insgesamt 98% des abgebauten Torfs geht in den Gartenbau, lediglich 1% wird energetisch genutzt.
„Torf ist für den Gartenbau noch immer einer der wichtigsten Ausgangsstoffe“, betonte Gabriele Harring, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Zierpflanzen (BVZ) im Zentralverband Gartenbau (ZVG).
Insbesondere bei der Jungpflanzenanzucht könne man kaum darauf verzichten, waren sich die Mitglieder der AG einig, die fachlich auch von Thanja van Dongen, Präsidentin von Growing Media Europe, begleitet wurden. Bei der Suche nach Alternativen zu Torf gelte ein besonderes Augenmerk darauf zu richten, dass jeder Ausgangsstoff vollumfänglich bewertet würde, um ökologisch nicht auf einen falschen Pfad zu gelangen und insbesondere der Schutz von ökologischen Ressourcen in Drittländern im Blick gehalten werden.
Die Vertreter aus den wichtigsten Zierpflanzenproduktionszentren in Europa sprachen sich dafür aus, dass regionale Konstellationen/ Gegebenheiten auch in einem vereinten Europa entsprechend berücksichtigt werden müssten. In einem Land wie Lettland, wo jedes Jahr Torf neu entstehe und die meisten Moore schon lange unter besonderem Naturschutz stehen, sollte einem nachhaltigen Torfabbau nichts im Wege stehen.
Weitere Themen waren die aktuellen Regelungen zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln durch die neue Verordnung zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) sowie die neuen Anforderungen, die sich aus der Novelle aus dem Verpackungsgesetz ergeben.