(ZVG/Azerca) Die Callunenproduktion sinkt dieses Jahr um 5,0-7,5 Mio. Stück, schätzt der Vorstand der Sondergruppe Azerca im Zentralverband Gartenbau (ZVG).
Züchtungslinien und Jungpflanzenproduzenten verzeichnen Auftragsrückgänge – in einzelnen Betrieben teilweise 1,5 Mio. Stück. Als Ursachen nennen die Vorstandsmitglieder u.a., dass Arbeitskräfte und Betriebsnachfolger fehlen. Steigende bürokratische Vorgaben erfordern zudem mehr Arbeitszeit. Durch den Klimawandel kommt es vermehrt zu Starkregen, das wiederum führt zu verstärkten Investitionen in die Kulturflächen. Die höheren Kosten und der Mindestlohn seien auch kaum noch zu stemmen.
„Dieses Jahr und auch in den Folgejahren werden weitere Unternehmer vorzeitig ihren Betrieb schließen, da sich die notwendigen betrieblichen Anpassungen nicht mehr lohnen“, berichtet der Azerca-Vorsitzende Matthias Küppers. Das finanzielle Risiko steige für jeden Unternehmer, die Marge hingegen bleibt gleich oder sinke.
„Es gibt auch kaum noch Reserven, um Kundenwechsel, erhöhtes Arbeitsaufkommen durch schlechtes Wetter oder Arbeitskräftemangel auszugleichen“, so Küppers weiter.
Dabei ist die Nachfrage ungebrochen, ergab eine Umfrage im Azerca-Vorstand: Die Innovationen der Züchter, die Farb-, Formen- und Sortenkombinationen in den Betrieben haben in den letzten Jahren zu einem konstant bis leicht steigenden Absatz geführt.

Foto: Azerca
Die Nachfrage nach Callunen ist anhaltend hoch – auch, weil die Formen- und Farbenvielfalt sowie die Pflanzkombinationen immer wieder neue Attraktionen bieten.