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Gemüse: Beraternetzwerk befasst sich mit bundesweiten Herausforderungen

(ZVG/BfG) Auf der diesjährigen Beratertagung März 2025 in Grünberg sorgten insbesondere die Schilf-Glasflügelzikade sowie per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) für rege Diskussionen unter den Experten aus dem Gemüsebau. Organisiert und durchgeführt wurde die jährliche Veranstaltung erneut gemeinsam vom Verband der Landwirtschaftskammern (VLK) und der Bundesfachgruppe Gemüsebau (BfG) im Zentralverband Gartenbau (ZVG).

Als Vektor überträgt die Schilf-Glasflügelzikade mehrere bakterielle Erreger in Gemüsekulturen, die zu einer Welke führen. In den betroffenen Hotspot-Regionen ist die Lage sehr ernst und die kommende Saison wird mit Sorge betrachtet. Bekämpfungsmöglichkeiten mechanisch durch Vliese, angepasste Fruchtfolgen und durch Schwarzbrache sowie chemische Lösungen wurden von den Fachberatern aus den Landeseinrichtungen sowie privaten Beratungsinstitutionen diskutiert.

Die Situation bezüglich der PFAS-Chemikalien ist ebenfalls besorgniserregend. Auch hier gibt es bereits stark betroffene Regionen. Die Abbauprodukte der Chemikalien lagern sich in den Böden ab. Das wird nach Einschätzung der Anbauberater Auswirkungen auf den Gemüseanbau haben – nicht nur auf Feldern, die möglicherweise betroffen sind, sondern auch allgemein. Denn es sind neue gesetzliche Einschränkungen im Chemikalienrecht geplant. Diese betreffen Stoffe, die weit verbreitet in Pflanzenschutzmitteln, aber auch in Medikamenten, Kosmetika und Alltagsgegenständen verwendet werden.

Mit Sorge schauen die Pflanzenschutzberater auf die Zulassungssituation bezüglich der Wirkstoffe gegen Blattläuse und falschen Mehltau, wo die letzten wirksamen Mittel ab diesem Jahr nicht mehr zur Verfügung stehen. Hier sei dringender Handlungsbedarf von allen Beteiligten gefordert, um die Lage rechtzeitig zu entschärfen, waren sich die Experten einig. Es brauche langfristige Lösungen national sowie gesamteuropäisch.

Foto: BfG
Die Beratertagung erzielte erneut viel Zuspruch und eine rege Beteiligung aus dem gesamten Bundesgebiet.

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