Mitgliederversammlung des ZVG am 16. September 2021
(ZVG) Der Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) blickt auf ein bewegtes Jahr zurück, das nicht nur vom Pandemiegeschehen geprägt war. In den gärtnerischen Politikfeldern hat der ZVG erneut viel für seine Betriebe erreicht. Das machte ZVG-Generalsekretär Bertram Fleischer bei der Hybrid-Mitgliederversammlung am 16.September 2021 in Berlin deutlich.
Fleischer zog ein Resümee der vergangenen Monate. Er verwies unter anderem auf die erfolgreichen Anstrengungen des ZVG für die Öffnung der Gärtnereien im Zuge der Pandemie-Beschränkung und der Berücksichtigung des Gartenbaus bei finanziellen Unterstützungen. Gegenüber der Politik habe man deutlich gemacht, dass die gärtnerischen Produkte auf vielfältigen Wegen der Bevölkerung in schwierigen Lockdown-Zeiten helfen. Mit Waren des täglichen Bedarfs – und im Infektionsschutzgesetz aufgeführt – konnten die gärtnerischen Betriebe und Floristen letztlich öffnen.
Fleischer zeigte außerdem die Erfolge der politischen Verbandsarbeit zur CO2-Bepreisung, Wasserstrategie und Torfreduktion auf. Durch Initiative des ZVG kann der Gartenbau in die Liste der vom Caron-Leakage-Effekt betroffenen Branchen aufgenommen werden. Nur so ist eine Beihilfe für Unternehmen möglich. Beim Bundesprogramm Energieeffizienz hat der ZVG eine Anpassung des Programms wiederholt beim Ministerium und im Bundestag thematisiert und Vorschläge für Verbesserungen gemacht. Seit Jahren zeigt der ZVG gegenüber der Politik die Bereitschaft, den Einsatz von Torf in Substraten zu reduzieren – aber praxisnah unter Berücksichtigung von Qualität und Verfügbarkeit von Ersatzstoffen. Fleischer erinnerte an die Branchenempfehlung zur Reduktion des Torfeinsatzes bei Endverkaufsprodukten.
Fleischer bekräftigte die Forderung des ZVG für eine bezahlbare Risikovorsorge für Wetterkapriolen und Quarantäneschädiger durch einen bezahlbaren Versicherungsschutz mit zusätzlich staatlicher Förderung. Für das kommende Jahr kündigte er zudem verstärkte Aktivitäten zum Thema Wasser an und verwies auf die ZVG-Wasserstrategie, die der Verband noch vor der Wasserstrategie des Bundesumweltministeriums der Öffentlichkeit in diesem Jahr vorgestellt hat. Mit Blick auf die Zukunft und den beruflichen Nachwuchs sprach sich der Generalsekretär für eine gute fachliche Ausbildung aus. Es sei an der Zeit, die Ausbildung an die neuen Herausforderungen anzupassen, um sie damit noch attraktiver für den gärtnerischen Nachwuchs zu machen.
Der ZVG-Generalsekretär hob zudem die Mitarbeit des ZVG in der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) hervor, die wichtige Handlungsfelder für die künftige Bundesregierung aufzeigt. Viele der dort diskutierten Themen wie der Klimawandel und die politischen Bekämpfungsstrategien, Nachhaltigkeitskonzepte und Umweltfragen für die Produktion, Verkauf und Dienstleistung, Arbeitskräfte und die Agrarsoziale Sicherung betreffen den Gartenbau und seine Betriebe direkt.
Im Vorfeld der Auftaktsitzungen hatte der ZVG einen 7-Punkte-Plan mit Forderungen an die ZKL veröffentlicht, um gleich zu Beginn unseren gartenbaupolitischen Standpunkt deutlich zu machen. Die dort genannten Forderungen, die Wirtschaftlichkeit der Betriebe und somit den Produktionsstandort Deutschland zu erhalten und einen europäisch-einheitlichen Ansatz zu verfolgen, sind in den Abschlussbericht der ZKL eingeflossen. Die Empfehlungen aus dem Abschlussbericht werden in die politische Arbeit nach der Bundestagswahl einfließen und die Branche weiter begleiten.