(ZVG) Immer mehr Pflanzen durchlaufen auf dem Weg zum Verbraucher nicht mehr alle Marktstufen, stattdessen werden die Lieferketten digitaler, schlanker und vielfältiger. Das zeigt die neue Warenstromanalyse für Blumen, Zierpflanzen und Gehölze 2022.
„Die Dynamik in den Warenströmen nimmt zu. Faktenwissen über Änderungen ist auf allen Ebenen des Warenstroms notwendig, um Unternehmensentscheidungen darauf abzustimmen“, betonte Gabriele Harring, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Zierpflanzen (BVZ) im Zentralverband Gartenbau (ZVG).
Immer mehr Marktpartner greifen auf Direktimporte zu – seien es Großverbraucher, Einzelhändler, Dienstleister wie Garten- und Landschaftsbauer, Friedhofgärtner sowie Innenraumbegrüner oder aber auch die Endverbraucher.
Aber auch die hiesige Produktion findet zunehmend direkt ihre Abnehmer ohne Zwischenhändler. Gelangten die Waren bei der Selbstvermarktung 2018 fast ausschließlich auf die Einzelhandelsebene, wurde 2022 ebenfalls der nicht private Verbrauch bedient, dazu zählen Einkäufe des Bundes, der Länder und Kommunen, aber auch Firmen und soziale Einrichtungen.
Im Marktsegment der Topflanzen, das für die deutschen Produzenten am wichtigsten ist, präsentierte sich der Direktabsatz stabil. Das wird vor allem auf die Stärke der deutschen Gärtnereien im Bereich der Beet- & Balkonpflanzen zurückgeführt, die auch während der Pandemiejahre ihre Stammkundschaft bediente.
Getrieben durch die Pandemie, die damit einhergehende Digitalisierung und den Boom um grüne Zimmerpflanzen, bildete sich auf der Endverbrauchebene für Topfpflanzen zudem ein völlig neuer Handelsweg, nämlich über Kleinanzeigen, Soziale Netzwerke und andere Plattformen.
Die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) hatte im Auftrag des ZVG und des Bundeslandwirtschaftsministeriums mit Unterstützung des Verbandes des Deutschen Blumen- Groß- und Importhandels (BGI) und des Blumengroßmarktes Köln die Warenströme für Blumen, Zierpflanzen und Gehölze im Jahr 2022 analysiert. Bei den Ergebnissen handelt es sich um fundierte Schätzungen und Hochrechnungen, die nur in Teilen mit den Ergebnissen aus 2018 vergleichbar sind. So erhöhte sich für Topfpflanzen die Produktionsleistung im Vergleich zur Vorgängerstudie deutlich. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass erstmals Produktveredlung wie Übertöpfe und Deko berücksichtigt wurden, wenn sie bereits in den Produktionsbetrieben erfolgte und dann über die Handelsstufen durchgereicht wurden.
Die Warenstromanalyse 2022 Blumen, Zierpflanzen und Gehölze kann hier eingesehen werden:
https://www.derdeutschegartenbau.de/wp-content/uploads/2023/10/2023_07_17_AMI_Markt_Studie_-_Warenstrom_2022_Blumen_Zierpflanzen_Gehoelze.pdf