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Rußrindenkrankheit nur bei hoher beruflicher Exposition gefährlich

Artenschutz Schwerpunkt der Baumpflegertagung in Grünberg

(ZVG/FgB) Die Rußrindenkrankheit ist in der Regel nur bei einer hohen beruflichen Exposition für Menschen gefährlich, berichtete Prof. Rolf Kehr von der HAWK Göttingen bei dem Baumpflegeseminar des Fachverbandes geprüfter Baumpfleger (FgB) vom 24. bis 26. Mai 2019 in Grünberg.

Kehr empfahl, bei flächigem Befall gefällte Ahornbäume im Wald liegen zu lassen, da der Pilz die Bäume sehr schnell zersetzt und Sporen nach einem Jahr vermutlich nicht mehr vorhanden sind. Infektionen mit diesem Schwächeparasiten sind an Ahorn allgegenwärtig. Der Pilz ist Untersuchungen zufolge an ca.
30 % der Ahorne ohne Symptome vorhanden. Die Bäume erkranken dann aufgrund einer zusätzlichen Schwächung durch Trockenheit und Hitze und sterben ab. Im Freizeitgelände sollten Warnschilder aufgestellt werden. Ein Transport der gefällten Bäume in Containern und einer entsprechenden Zerkleinerung mit Schutzmaßnahmen für direkt mit dem Holzstaub in Kontakt tretende Mitarbeiter und außerhalb der Bebauung ist durchaus möglich.

Die Gefährdung durch den Eichenprozessionsspinner hingegen ist für Baumpfleger wie auch für andere damit in Berührung kommende Personen stark gegeben. Die Baumpfleger informierten sich bei dem Referat hierzu von Markus Breithaupt, Die Kletterspezialisten, und Carsten Beinhoff, Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau. Die richtige Ausrüstung und Schutzkleidung sowie deren fachgerechte Entsorgung wurden intensiv diskutiert. Diese erfordern einen hohen personellen und finanziellen Aufwand.

Einen Überblick über den FLL-Fachbericht Artenschutz, der voraussichtlich dieses Jahr veröffentlicht wird, gab der Vorsitzende des FLL-Arbeitskreises Artenschutz, Marco Wäldchen. Da sehr alte Bäume die größte Diversität an Lebensraumstrukturen bieten, sollten diese so lange wie möglich erhalten werden. Solange die Verkehrssicherheit gegeben ist, sollten auch Bäume, die beschädigt sind oder nur noch begrenzt lebensfähig sind, als Habitate erhalten bleiben. Dieser grundlegende Vortrag ist für den Fachverband geprüfter Baumpfleger Auftakt einer nun über Jahre geplanten detaillierten Vortragsreihe zum Artenschutz.

Besonderes Interesse zeigten die Baumpfleger bei der 7. Baumpflegefachmesse. Zwölf Firmen informierten über ihre Produkte und führten ihre Maschinen vor. Das nächste Baumpflegeseminar richtet der Fachverband geprüfter Baumpfleger vom 8. bis 10. Mai 2020 in Grünberg aus. Die Messe ist für den 9. Mai 2020 geplant.

Foto: FgB/ Banse
Marco Wäldchen, Vorsitzender des FLL-Arbeitskreises Artenschutz informierte die Baumpfleger grundlegend.
Foto: FgB/ Banse
Markus Breithaupt und Carsten Beinhoff ergänzten sich in ihren unterschiedlichen Sichtweisen zum Eichenprozessionsspinner.
Foto: FgB/ Banse
Baumpfleger arbeiten im Team und bilden sich beim Fachverband gemeinsam weiter.
Foto: FgB/ Banse
Fragen aus der Praxis werden bei der Baumpflegefachmesse von den Anbietern kompetent beantwortet – insbesondere bei Maschinenvorführungen.

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